Ausgleich in der Nachspielzeit

Wittlingens Kapitän Benedict Schneider (links), hier im Zweikampf mit Yannik Schwendemann, erzielt das 1:1. 
Foto: Grant Hubbs

Aus der Oberbadischen vom 05.09.2021 von Uli Nodler

Der FC Wittlingen hat sich rehabilitiert. Zumindest teilweise. Die Kandertäler kamen nach der 2:7-Klatsche gegen Rheinfelden am Samstag erneut zu Hause gegen den FSV RW Stegen zu einem verdienten 1:1-Unnetschieden, auch wenn der Ausgleich durch Benedikt Schneider erst in der 92. Minute fiel.

Relativiert wird Wittlingens Unentschieden durch die Tatsache, dass Stegen nicht wie Tabellenführer Rheinfelden ein Spitzenteam ist, sondern wie der Gastgeber auf Rang 15 als Tabellen-Dreizehnter ebenfalls auf einem vermeintlichen Abstiegsplatz steht.

Unter der Woche rauchte es gewaltig im Wittlinger Training. Trainer Tiziano Di Domenico blies den Seinen den Marsch ob des unterirdischen Auftritts gegen den Bezirksrivalen aus der Löwenstadt. „Eine halbe Stunde habe ich den Jungs ins Gewissen geredet. Danach schloss ich sie in der Kabine für eine Stunde ein. In dieser Zeit sollten sie sich mal gegenseitig die Meinung sagen“, schmunzelte FCW-Trainer Tiziano Di Domenico. Zudem sahen sich Torwart Alexandre Danelon, den Marco Hermann im Kasten vertrat, und Timo Kronenberger gegen Stegen auf der Bank wieder.

Di Domenicos erzieherische Maßnahmen verfehlten ihre Wirkung nicht. Der FC Wittlingen war in diesem Match über weite Strecken das bessere Team. Nur mit dem Toreschießen wollte es an diesem heißen Septembertag nicht klappen. Vor der Pause vergeigten Moritz Keller (9.), Sascha Strazzeri (21.) und auch Schneider (35.) hochkarätige Einschuss-Möglichkeiten.

Für ihre Nachlässigkeit vor dem gegnerischen Kasten wurde der Gastgeber nach 64 Minuten bestraft, als Maximilian Rohrer quasi aus dem Nichts den FSV RW Stegen mit 1:0 in Führung brachte.

Danach habe seine Mannschaft jedoch eine gute Reaktion gezeigt, lobte Di Domenico. „Sie ließen die Köpfe nicht hängen.“

Die Moral der Wittlinger lohnte sich in der Nachspielzeit, als Kapitän Schneider zur Stelle war und den hochverdienten Ausgleich markierte. Die Kandertäler hätten diese Begegnung sogar noch gewinnen können. In der 94. Minute verpasste der aufgerückte Innenverteidiger Arian Palatini mit einem spektakulären Seitfallzieher nur knapp den 2:1-Siegtreffer.

„Obwohl es nicht zum Sieg gereicht hat, bin ich mit dem Auftritt meiner Mannschaft zufrieden. Der Tabellenplatz lässt zwar noch zu wünschen übrig, ich bin aber zuversichtlich, dass es in den nächsten Wochen weiter nach oben geht“, so ein optimistischer FCW-Trainer.