Chronik des FC Wittlingen 1954 e.V

Vereinschronik FC Wittlingen 1954 e.V. (bis 2004)

Schon vor 1939 spielten Wittlinger Jugendliche Fußball in den Vereinen der näheren Umgebung. Kurz nach Kriegsende war die Gründung eines Fußballvereins an der Platzfrage gescheitert. Durch den Sieg der Deutschen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz bekam der Fußballsport starken Auftrieb. So fanden sich am 11. September 1954 Männer im Gasthaus zum Hirschen zusammen, die eine Interessengemeinschaft bildeten mit dem Ziel einen Fußballverein zu gründen. In Verhandlungen mit der Gemeinde Wittlingen wurde der Interessengemeinschaft ein Sportplatz zugesagt.

Nun stand der Gründung eines Fußballvereins nichts mehr im Wege. 60 Personen verabschiedeten die Vereinssatzung und wählten die erste Vorstandschaft: 1. Vorsitzender: Heinz Hinnah, 2. Vorsitzender: Reinhard Schöpflin, Schriftführer: Max Wetzel und Kassierer: Otto Eckenstein.

Mit viel Idealismus und ohne jegliche Hilfsmittel wurde in der Folgezeit der Fußballplatz an der Kander geschaffen. Gemäß dem Pachtvertrag mit der Gemeinde Wittlingen musste der Verein auch die Herrichtung des Weges zum Sportplatz selbst übernehmen.
Am 28. November 1954 trug der neue Verein sein erstes Freundschaftsspiel aus: Mit 1 : 5 unterlag man in Efringen der dortigen II. Mannschaft. Es spielten: Fr. Heinzelmann, W. Sinz, E. Gempp, Kl. Dojahn, Fr. Ackmann, F. Heim, P. Leisinger, K. Weh, H. Hoffmann, R. Eble und W. Heinzelmann. Das Ehrentor schoss Mittelstürmer Helmut Hofmann.

In weiteren Freundschaftsspiel gab es zum Teil hohe Niederlagen: am 12.12.54 mit 3 : 10 gegen Märkt und am 02.01.55 mit 2 : 14 gegen Haagen. Den ersten Sieg konnte die Mannschaft am 09.01.1955 mit einem 4 : 1 gegen Märkt erringen.
Auch eine Jugendmannschaft hatte ihre ersten Begegnungen: am 12. 12. 1954 gegen Märkt (Ergebnis 1 : 7) und am 02. 01.1955 gegen Haagen (Niederlage 0 : 3) Es spielten: Fr. Heinzelmann, Grether, H. Bendig, H. Bürglin, Flösser, HJ. Gempp, Kl. Dojahn, Hoffmann, Howe, Heim, Fr. Kessler.

Mit der Gründungsfeier am 30.01.1955 im voll besetzten Hirschen-Saal und der ersten Jahreshauptversammlung am 12.02.1955 hatte der junge Verein sein erstes, kurzes Vereinsjahr gemeistert. Schon früh in der Vereinsgeschichte trat der Verein mit gesellschaftlichen Veranstaltungen – auch mit finanziellen Absichten- in Erscheinung: Am 01. Mai 1955 gab es einen gut besuchten Maitanz und im Juni 1955 fand zur Einweihung des Sportplatzes ein Gartenfest auf dem Grundstück der Familie Jenne statt. Leider meinte es der Wettergott nicht gut mit dem Fest: Die Gäste mussten zeitweise ins Gasthaus zum Hirschen flüchten und so blieb der vom Verein erhoffte Gewinn aus.

Der junge Verein nahm in der Saison 1955/56 erstmals in der C-Klasse und mit einer A-Jugend an der Verbandsrunde teil. Im ersten Punktspiel, das am 14.08.1955 in Wittlingen ausgetragen wurde, unterlag die 1. Mannschaft den Gästen aus Auggen mit 1 : 15 Toren. Doch am 04.09.1955 gab es mit 7 : 0 den ersten Sieg gegen Kleinkems. Am Schluss der Saison reichte es nur zum letzten Platz.

In der nächsten Verbandsrunde lief es schon besser und seit dem 19.04.1956 hatte der FC Wittlingen mit Rudolf Gersbach aus Haagen seinen ersten Trainer.

Am 3. Juni 1956 nahm diese 1. Mannschaft an einem Turnier in Marzell teil. Am 17.11.1956 wurde von Theaterspielern des Vereins im Hirschensaal das Stück “Wenn die Heimatglocken läuten“ erfolgreich aufgeführt.

Im Februar 1957 begannen mit dem “Schwarz-Weiß-Ball” die erfolgreichen Fasnachtsveranstaltungen des Vereins, die im Laufe der Zeit als Preis-Maskenbälle mit Preis- Luftballon-Blasen beliebt und mit dem Barbetrieb auch finanziell für den Verein zum Gewinn wurden. Im Juni 1957 hatte der FC Wittlingen ein sehr erfolgreiches Sommernachtsfest; zum guten Gelingen trugen der Wittlinger Gesangverein und die Radsportfreunde Haagen bei.

Nachdem in den ersten beiden Verbandsrunden das Nebenzimmer des Gasthauses Hirschen solange als Umkleide genutzt werden konnte, bis der Wirt damit Schluss machte als ein Spieler einer Gastmannschaft mit Fußballschuhe auf dem Klavier stand, ging lt. Protokollbuch in der Saison 1957/58 “unser sehnlichster Wunsch in Erfüllung, wurde doch unsere Umkleidebaracke auf dem Sportplatz fertig gestellt”. Waschmöglichkeit gab es lange Jahre nur in der Kander oder wenn es ganz kalt war, hat man auf dem Holzofen in der Hütte etwas Wasser heiß gemacht.

Mit dem nächsten Trainer ab Mai 1958 Fritz Senn, mit dem ein Vertrag über ein Vergütung von 5 DM je Training geschlossen wurde, wurde bereits ein Mittelfeldplatz belegt. Am 12. Juli 1958 unternahm der Verein einen Ausflug an den Bodensee. Diesem Ausflug folgten im Laufe der Jahre weitere, die in den Nordschwarzwald, ins Allgäu, nach Rüdesheim, Hamburg, Berlin, Innsbruck und in die Schweiz führten. In der Saison 1959/1960 hieß der Trainer Felix Quiglia, der mit der Mannschaft die Herbstmeisterschaft und am Ende den 2. Platz erringen konnte. In dieser Saison kam es beim Spiel in Huttingen zu Handgreiflichkeiten von Spielern und Zuschauern, so dass die Begegnung vom Schiedsrichter abgebrochen wurde und die Wittlinger so schnell als möglich in den Omnibus flüchteten.

Da die Wittlinger Fußballer im Winter mangels Stromanschluss nicht auf den Sportplatz trainieren konnten, wurde ab 1959 eine Wiese hinter Baltenspergers Schuppen jeweils von November bis zum März gepachtet. Mit Scheinwerfern auf zwei Holzmasten konnte der Platz beleuchtet werden und es konnte trainiert werden – oftmals in tiefem Matsch, wenn es geregnet hatte. Auch die nächste Saison mit Trainer Helmut Schamberger aus Weil am Rhein wurde mit dem 2. Platz beendet. In der Saison 1961/1962 (Trainer Helmut Schamberger) hätte es fast zur ersten Meisterschaft gereicht: Erst in einem in Efringen ausgetragenen Entscheidungsspiel unterlag man Kandern III mit 1:3.

Am 23. und 24. Juni 1962 führte der Verein sein erstes Turnier durch und veranstaltete im selbst aufgestellten Festzelt auf der Wiese von Otto Stein an der Mühlenstraße einen großen bunten Abend, an dem der Eisenbahner Sportverein ESV Weil und Kunstradfahrer aus Haagen mitwirkten.

Die Saison 1963/1964 war ein Novum: Erstmals wurde man in die C-Klasse Gruppe II – Wiesental – eingeteilt: Da dauerten die Heimfahrten von den Spielen in Todtnau, Utzenfeld, Schönau oder Todtmoos auch einmal bis zum nächsten Tag. Sportlich war man weniger erfolgreich und auch der Trainingsbesuch ließ zu wünschen übrig, so dass Trainer Gunter Vogelsang während der Saison sein Amt abgab. Erfreulich war, dass in dieser Saison nach langer Zeit wieder ein A-Jugend gemeldet werden konnte, die mit 14-16-jährigen Spielern körperlich und spielerisch den Gegnern unterlegen war und den vorletzten Platz erreichte – ähnlich blieb es auch in den folgenden sechs Spielzeiten: es wurde abwechselnd die Plätze 9 oder 10 belegt.

In der Saison 1964/65 kehrte die 1. Mannschaft in die C-Klasse – Gruppe 1 zurück, in der man noch den 5. Schlussrang belegt, bis es in den folgenden vier Runden mit dem 8. und dem 10. sowie zwei letzten Plätze sportlich bergab ging. Man hatte wenig Spieler – das Training leitete Spieler Hansjörg Gempp. In der Vereinschronik ist aber vermerkt, dass es trotzdem eine gute Kameradschaft gab.

Kleinere Erfolge gab es in dieser Zeit bei den Kandertal-Wanderpokal-Turnieren in Binzen oder bei den Turnieren der Amicitia Riehen, wo man lange Jahre gern gesehener Gast war.

Im Juli 1966 organisierte man wieder selbst ein Turnier, bei dem der FC Folgensburg aus dem Elsass den ersten Platz belegte. Gegen den FC Folgensburg wurden einige Jahre Freundschaftsspiele der 1. Mannschaft und der Jugend ausgetragen, so auch 1965 anlässlich des Jugendausflugs ins Elsass. Diese Ausflüge mit dem Bus, bei denen die Vereins- und Dorfjugendlichen mit jeweils 5 DM dabei waren, wurden von Jugendleiter Reinhard Schöpflin sen. viele Jahre lang organisiert und erfreuten sich großer Beliebtheit; Ziele waren u.a. das Elsass, Liechtenstein, der Säntis und der Europapark.

Ab der Saison 1969/70 bis 1973/74 ging es sportlich langsam wieder aufwärts: Die 1. Mannschaft erreichte mit den Trainern Helmut Schamberger, Josef Srama und danach Werner Brockel Plätze im Mittelfeld der Tabelle.

Auch die A-Jugend konnte in dieser Zeit mit Trainer Frieder Kessler einen dritten und 1973 sogar den 2. Platz erkämpfen und veranstaltete im September 1971 ein A-Jugendturnier.

Im Vereinsjahr 1970/71 gab es etliches Neues:
Am 25./26. Juli 1970 fand das erste Wittlinger-Grümpelturnier mit 10 Mannschaften aus Wittlingen und der Umgebung statt; auf dem kleinen Spielfeld durften nur Spieler eingesetzt werden, die in der vorhergehenden Saison nicht aktiv gespielt hatten. So stand auch in den kommenden Jahren die Gaudi im Mittelpunkt der Turniere und manche Mannschaft trat in origineller Bekleidung an oder es wurden Spiele zwischen den Frauen und den “Alten Knochen” ausgetragen. Später kam mehr sportlicher Ehrgeiz dazu und alle Spieler, die älter als 35 Jahre waren, konnten mitspielen – auch wenn sie noch aktiv waren.

Bis 1989 veranstaltete der FC Wittlingen diese Turniere, danach der neugegründete Förderverein Fußball in Wittlingen.
Am häufigsten konnten sich die Gesangvereine Ötlingen und Fischingen, Hobby-Kicker Ötlingen, Bunker Egringen und die Chürbse-Clique Wittlingen in die Siegerliste eintragen lassen und Pokale in Empfang nehmen.

Über 70 verschiedene Mannschaften haben bei den 34 Turnieren mitgespielt. Arbeitsaufwendig war die Festwirtschaft bei diesen Turnieren solange es noch kein Vereinsheim beim Sportplatz gab: Die Feste zu den Grümpelturnieren fanden im Schulhof statt und beim Sportplatz war ein Wagen zum Ausschank aufgestellt; vom Schulhof zum Sportplatz mussten während den Spielen laufend Getränke und die guten “Schinkenweckle” transportiert werden. Für den Auf- und Abbau des Festzeltes mit Gerüststangen wurden an mehreren Tagen immer viele Helfer gebraucht.

Am 1. August 1970 standen die Wittlinger Fußballer zum ersten Mal Spalier als ihr Mannschaftskamerad Rainer Lehmann in Ötlingen Hochzeit feierte.

Dieser Brauch wurde bis heute beibehalten, wenn aktive Spieler, Trainer, Betreuer oder Vorstandsmitglieder heiraten.

Der erste Besuch beim TSV Wittlingen auf der Schwäbischen Alb fand am 08. und 09. Mai 1971 statt. Seither gab es mehrere Besuche von TSV und FC.

Mit dem sportlichen Aufwärtstrend wuchsen 1972 und 1973 die Forderungen von Spielern, den fast 20 Jahre unveränderten Sportplatz umzubauen: Der Platz sollte größer und ebener werden – war er bisher doch noch eine Wiese, bei der es von der Mittelinie in Richtung Rümmingen etwas bergab ging und die Seitenlinie nahe der Kander verlief.

Im Zuge der laufenden Flurbereinigung war geplant, dass die Gemeinde mehr Fläche im Bereich des Sportplatzes bekommen sollte, die vom Verein zum Umbau des Sportplatzes genutzt werden konnte.

Nachdem man eine Wiese zwischen Ehgraben und der Kander als Ausweichplatz für die Umbauzeit gefunden hatte, machte die Planierraupe am 12. Mai 1973 den “1. Spatenstich” . Danach wurde die Fläche in Handarbeit mit Fräsen und Rechen geebnet und eingesät.
Am 10./11. August 1974 wurde der neue Platz mit einem Freundschaftsspiel gegen Amicitia Riehen und einem Turnier eingeweiht.

Zum Mähen des neuen Rasenplatzes musste dann sogleich ein großer Rasenmäher beschafft werden. Sportlich ging es mit dem neuen Platz bei der 1. Mannschaft dann stetig bergauf: 1975 mit dem 4. Platz, dem 3. Rang 1976 und der Vizemeisterschaft 1977: Was auch den ersten Aufstieg von der C- in die B-Klasse bedeutete, weil Meister Haltingen II nicht aufsteigen konnte.

Im Jugendbereich gab es in dieser Zeit eine A-Jugend und mit dem SV Wollbach zusammen C- und D-Jugend. Erstmals nach vielen Jahren findet im Januar 1976 im Hirschen wieder eine Jahresfeier statt. Mit einem Theaterstück, Sketchen, Tanz- und Gesangseinlagen, Tombola, Barbetrieb und Tanz werden Mitglieder und Freunde seither immer am 04. oder 05. Januar jeden Jahres unterhalten. Die Jahresfeiern fanden bis zu seinem Umbau im Hirschen-Saal statt. Von 1980 bis 1987 waren wir Gast im Schallbacher Gemeindesaal.

Ab 1988 sind wir mit der Jahresfeier im schönen neuen Wittlinger Gemeindesaal. Acht Jahre lang war Hanspeter Bee der Regisseur unserer Theaterstücke, dann übernahm Edith Stammler für nunmehr 20 Jahre die Regie. Ihnen sowie den Theaterspielern und allen sonstigen Mitwirkenden sagen wir herzlich Dankeschön.

1976 und 1977 waren richtungsweisend für den FC Wittlingen:
– Neue Vereinssatzung
– Max Stammler wird neuer 1. Vorsitzender, Beschluss ein -Vereinsheim und einen Hartplatz zu bauen
– Erstes Sauserfest

Am 20.08.1976 wird von der Jahreshauptversammlung eine umfangreiche neue Vereinssatzung verabschiedet und Max Stammler wird mit 22 Jahren zum Nachfolger von Reinhard Schöpflin sen. gewählt, der 15 Jahre den Vereinsvorsitz inne hatte.

Schöpflin wird bei der Jahresfeier 1977 zum Ehrenpräsidenten ernannt. Bei dieser Feier werden auch die neuen Vereinsnadeln vorgestellt und Otto Eckenstein, Hansjörg Gempp und Frieder Kessler werden die ersten goldenen Vereinsnadeln verliehen.

Einerseits als gemütlicher Hock andererseits aus finanziellen Interessen wurde 1977 ein neues Vereinsfest geschaffen: Das seither jährlich durchgeführte Sauserfest wurde sieben Mal in Stammlers Scheune und danach im Anbau des Vereinsheimes durchgeführt. Schöne Dekorationen mit Blumen und allerlei alten landwirtschaftlichen Geräten, ein beliebtes Speiseangebot – Rollschinkle mit Sauerkraut, Raclette – guter neuer Sauser und viele Heimspiele zogen an den Festtagen immer zahlreiche Zuschauer an.

Die wohl wichtigste Entscheidung seit der Vereinsgründung war bei der Jahreshauptversammlung 1977 der Beschluss: Wir wollen einen Hartplatz und ein Vereinsheim bauen! – Denn zum Umkleiden und Duschen mussten Spieler und Schiedsrichter bei Spielen in die weit vom Sportplatz entfernte Wittlinger Schule – beim Training wurde sich in der alten Waschküche unter dem Gemeindesaal geduscht.

Welche Arbeit und Mühen, Zeit und Geld, Freude und auch bittere Stunden mit dem Bau und Betrieb des Vereinsheimes verbunden waren, hat damals keiner geahnt und einschätzen können. Aber es hat sich gelohnt: das Vereinsheim und die Sportplätze sind zum Mittelpunkt des Vereinslebens für fast 500 Mitglieder und 18 Mannschaften geworden.

Aber der Reihe nach: Am 14. Juli 1977 wurden die Planskizzen der Bauberatungsstelle der Oberfinanzdirektion in Freiburg vorgelegt und von dieser für gut befunden; am 02. 09. 1977 wurde der Bauantrag mit den von Mitglied Manfred Lievert gefertigten Plänen eingereicht.

Nachdem Landratsamt und Regierungspräsidium im Januar 1978 das Gelände besichtigt hatten, traf die sehnlichst erwartete Baugenehmigung am 30. März 1978 ein. Doch es kamen bald Zweifel und Bedenken an der Realisierung des Bauvorhabens auf: Die Rechnung der Kraftübertragungswerke Rheinfelden für den Stromanschluss belief sich auf 13.440 DM! Damit waren fast alle Eigenmittel des Vereins auf einen Schlag verbraucht. Doch nachdem die Gemeinde Wittlingen uns im Mai 1978 den Humus von der für den Hartplatz vorgesehen Fläche abgekauft hatte, mit der Brauerei Waldhorn ein Vertrag über die Getränkelieferung für das Vereinsheim und einen verlorenen Baukostenzuschuss von 3000 DM sowie ein Darlehen über 7000 DM abgeschlossen worden war, wuchs die Zuversicht auf die Realisierung wieder. Zudem übernahm die Gemeinde die Bürgschaft für ein Bau-Darlehen über 80.000 DM.

Um Kosten zu sparen wurden viele Festmeter Holz im Wittlingen Wald selbst geschlagen.
Als dann im Juli 1978 der Rote Punkt (Baufreigabeschein) des Kreisbaumeisters eingetroffen war, wurden im August 1978 die Bauarbeiten in Angriff genommen: Es war geplant, dass alle Arbeiten in Eigenleistung der Mitglieder durchgeführt werden. Die Bauunternehmen Rainer Lehmann und Guido Weber stellten uns Werkzeuge und Geräte zur Verfügung und Arthur Lauber übernahm die Leitung der Maurerarbeiten.

Bereits drei Monate später wurde am 24.11.1978 das Richtfest gefeiert.

Mit Blick auf das Ziel, das Vereinsheim zum 25-jährigen Vereinsjubiläum im Jahre 1979 einweihen zu können, wurde eifrig weitergearbeitet.

Auch wenn zwischendurch die Zahl der Helfer abnahm – es wurde geschafft: Am 22. und 23. Juni 1979 wurde das Vereinsheim mit einem Fest mit kaltem Buffet für Helfer und Ehrengäste und einem Tag der offenen Tür eingeweiht. Ehrenpräsident Reinhard Schöpflin verlieh Max Stammler für seinen außerordentlichen Einsatz die goldene Vereinsnadel.

Bei den Jubiläumsfeierlichkeiten hielt der langjährige Schriftführer und 1. Vorsitzende Otto Eckenstein Rückblick auf ein Viertel Jahrhundert Vereinsgeschichte. Allen Gründungsmitgliedern wurde die silberne Vereinsnadel verliehen.

Nach der Einweihung des Vereinsheimes im Jahr 1979 wurde sich nicht ausgeruht: Es gab in den kommenden Jahre etliche Veranstaltungen im und um das neue Clubheim: Kappenabende, Preis-Jass und Disco-Abende, Alte Herren- und A-Jugendturniere und stetig wurde weitergebaut: 1979 wurden die Außenanlagen angelegt und Verbundsteine ums Vereinsheim verlegt und viele Fuhren Kies auf den Hartplatz gefahren. 1980 konnte der Hartplatz fertiggestellt und die Flutlichtanlage in Betrieb genommen werden. Als die Gemeinde die Straße zum Sportplatz teeren ließ, wurden die Parkplätze nördlich des Vereinsheimes vom Verein ebenfalls geteert. In zwei Bauabschnitten wurde der Zaun am Hartplatz errichtet.1984 wurde neuer Sand auf den Hartplatz aufgetragen; 1985 wurde der Rasenplatz erweitert und 1986 mit einer neuen Bande versehen.

Somit waren Vereinsheim, Rasenplatz, Hartplatz, Zaunanlage und Flutlicht fertiggestellt – überwiegend in Eigenleistung der Vereinsmitglieder. Bei der Jahresfeier 1980 wurde 20 Helfern mit 100 und mehr Stunden Einsatz beim Bau des Vereinsheimes mit einer Urkunde der Dank ausgesprochen.

Es kamen die folgenden Baukosten zusammen und wir erhielten beachtliche Landes-Zuschüsse durch den Badischen Sportbund:
Vereinsheim: Kosten 336.000 DM – Zuschuss 99.000 DM
Hartplatz: Kosten 188.000 DM – Zuschuss 56.000 DM

Zaun am Hartplatz: Kosten 66.364 DM – Zuschüsse 8940 DM und 9150 DM Flutlicht: Kosten 30.900 DM – Zuschuss 9.000 DM
Erweiterung Rasenplatz und Sanierung Hartplatz: Kosten 29.700 – Zuschuss 9.600

Es wurden aber bald Renovierungen und Reparaturen, Ergänzungen und Umbauten nötig: Nach mehreren Einbrüchen zwischen 1981 und 1989 wurden nach und nach alle Fenster und die Eingangstüre vergittert.

1982 lief der ganze Keller durch zurückgestautem Wasser voll – eine neue Entlastungsleitung zur Kander wurde deshalb 1983 verlegt. Im gleichen Jahr wurde im großen Raum ein Holzfachwerk für die Pokale errichtet. 1984 wurde eine Wand versetzt und damit die Küche vergrößert. 1986 und 1988 wurden die Böden in den Umkleideräumen, Flur und Schiedsrichterkabine neu gefliest, 1990 wurde das Flutlicht mit zusätzlichen Scheinwerfern erweitert. Schwierig und arbeitsaufwendig waren im gleichen Jahr Instandsetzungen der Bachufer an Rasen- und Hartplatz.

Während der Bauzeit des Vereinsheimes und den danach folgenden Bauarbeiten stand aber immer das sportliche Geschehen im Mittelpunkt: Die I. Mannschaft spielte in den Verbandsrunden 1977/78 und 1978/79 unter Trainer Ewald Jansen sehr erfolgreich in der B-Klasse und erreichte den 4. bzw. 6. Platz.
Im Mai 1977 fand eine Spielerversammlung zur Gründung der II. Mannschaft statt, die dann am 01. August des gleichen Jahres auf dem Schallbacher Sportplatz ihr erstes Spiel gegen Binzen mit 1:5 verlor.
In den ersten beiden Verbandsrunden war die II. Mannschaft am Ende jeweils Schlusslicht und bekam symbolisch die rote Laterne überreicht.
Am 23.07.1979 gab es nach langer Zeit wieder ein offizielles Freundschaftsspiel einer Alten-Herren- Mannschaft gegen Efringen; seither – also 25 Jahre- gibt es beim FC Wittlingen die AH-Mannschaft; 19 Jahre wurde sie von Gerd Krumm erfolgreich geleitet.

Nach dem Abstieg der I. Mannschaft wurde 1981 postwendend die 1. Meisterschaft der Vereinsgeschichte errungen und der Wiederaufstieg erreicht. Im letzten Spiel wurden Trainer Erwin Vitzthum, Mannschaft und Zuschauer auf eine lange Geduldsprobe gestellt bis nach etlichen Pfosten- und Lattentreffern Rolf Stammler das erlösende 1 : 0 gegen den Tabellenletzten SF Marzell II erzielt hatte.
Erfolgreich war in diesen Jahren auch die von Gerhard Ernst trainierte A-Jugend mit dritten und vierten Rängen.

Derweil die II. Mannschaft 1981/82 sehr erfolgreich mit dem 3. Platz abschloss, musste die I. Mannschaft mit Trainer Siegfried Böppler lange zittern bis der rettende 11. Platz erreicht war. In der nächsten Runde war der Abstieg dann nicht mehr zu vermeiden; wegen Erkrankungen waren während der Saison drei Trainer eingesetzt– Siegfried Böppler, Ewald Biedermann und Jörg Lievert.

Nach langer Zeit konnte in diesem Jahr keine A-Jugend mehr gemeldet werden, dafür eine B- und D- Jugend. In der Kreisliga B erreichte der Absteiger nach einem Trainerwechsel zu Beginn der Runde von Ewald Biedermann zu Rudolf Hätty einen 3. Platz.

Am 12. Oktober 1984 wurde zum 30-jährigen Vereinsjubiläum Rückblick in Wort und Bild gehalten, Reinhard Schöpflin sen., Otto Eckenstein und Hansjörg Gempp zu ersten Ehrenmitgliedern des Vereins ernannt.
Zum 01. Mai 1985 hatte Jugendleiter Hans Sinz mit den Jugendlichen für die Maiwanderer in den Schallbacher Reben eine Schänke mit Speisen und Getränken aufgebaut. Diese Schänke ist bis heute beibehalten und zur Tradition geworden. Erlöse daraus wurden u.a. für Reisen der Jugenden ins Tessin, nach Berlin und München und für Trainingslager in Fruttigen verwendet.

1984 und 1985 waren für die I. Mannschaft wenig erfolgreich, es gab Plätze im hinteren Tabellenbereich. Und die II. Mannschaft hatte ersten Spielermangel – nach einer besonderen Spielerversammlung gaben am 27. Oktober 1985 insgesamt 31 Spieler Zusagen für ihren Einsatz und die II. war gerettet und erreichte noch einen 6. Platz.

Mit dem neuen Trainer Wolfgang Hertstein ging es bei der I. Mannschaft wieder aufwärts: 1987 der 4. Platz und 1988 Platz 3.

Im Jugendbereich wurden mit dem SV Wollbach Spielgemeinschaften gebildet, so dass fast alle Jugenden von F bis A besetzt waren.

Großer Erfolg für den neuen Spielertrainer Markus Zeiher und die I. Mannschaft: Am 04.06.1989 war die zweite Meisterschaft der I. Mannschaft perfekt gemacht worden – auch Dank zahlreicher Spieler, die aus Brombach zu uns gekommen waren.

Es folgen erfolgreiche Jahre in der Kreisliga A; zuerst weiter mit Trainer Markus Zeiher (4. bzw. 8. Platz), dann 1992 mit Armin König, der nach der Winterpause Werner Schilling ersetzt hatte und noch den 9. Rang und das Bezirkspokalendspiels erreichen konnte, das Warmbach mit 3 : 1 gewann.

Veränderungen gab es in dieser Zeit im Jugendbereich. Für A- oder B-Jugend standen nicht mehr genügend Spieler zur Verfügung, sodass Jugendleiter Sinz mit wenigen Spielern in Liel und Kandern mitwirkte. Gut besetzt und erfolgreich waren die jüngeren Jahrgänge und 1992 erringt die F2 – Jugend den ersten Meistertitel der FC W-Jugend, dem in den folgenden Jahren noch etliche folgen sollten. Für die Transporte des Nachwuchses zum Training und zu Spielen wird 1992 gemeinsam mit dem SV Wollbach ein alter Ford Transit erworben und vom 1. Vorsitzenden in vielen Stunden wieder einsatzfähig gemacht. 1993 werden die Werberechte an den Förderverein Fußball verpachtet, der Werbetafeln von 11 Firmen aufstellen kann. Der Förderverein Fußball in Wittlingen e.V. war 1990 zur Förderung des Fußballsports gegründet worden und hat den FC Wittlingen mit der Übernahme der Grümpelturnier und Sauserfest – ab 1992 einige Jahre mit festlichen Weinproben- und durch Spenden stark entlastet und unterstützt. 1993 gibt es auch viele Aktionen der Jugend: Weihnachtsbäume werden in Schallbach und Wittlingen eingesammelt, Scheiben und Zwiebelwaie werden verkauft und eine eigene Jugendjahresfeier als Ersatz für Weihnachtsfeiern durchgeführt.

Die II. Mannschaft erreicht einen guten 5. Platz – die Erste den Neunten.
Zwei F-Jugenden feiern die Meisterschaft!
Auch noch 1993 und 1994 wurde die Hoffläche neben dem Vereinsheim erweitert und ebenso mit Verbundsteinen bepflastert wie die Zuschauerstehplätze.

Im Februar 1994 drohte die alte Vereinshütte, die als Material- und Lagerraum genutzt wurde, umzustürzen. Unter Leitung von Zimmermann Hans Sinz wurde die Hütte deshalb “total renoviert”. Mit etlichen Spielgeräten ausgerüstet, wurde der Spielplatz zwischen Vereinsheim und Hartplatz von Kindern gern und häufig genutzt.

Vielversprechend war die I. Mannschaft in die Jubiläums-Saison 1993/94 gestartet – lange wurde Platz 1 und 2 belegt – umso unverständlicher das Abschneiden in der Rückrunde mit lediglich 4 Punkten und gerade noch geschafftem Klassenerhalt.
Nachdem die Frauen 40 Jahre lang das Fußballspielen allein den Männern überlassen hatten, gründeten sie am 2. Mai 1994 eine Frauenmannschaft beim FC Wittlingen; etliche Spielerinnen hatten bereits bei anderen Vereinen gespielt. Es wurde gleich mit dem Training begonnen und zum 40-jährigen Vereinsjubiläum am 12. Juni das erste Spiel gegen den TUS Kl. Wiesental ausgetragen. Dieses Jubiläum wurde mit dem Festakt am10. Juni 1994 mit Rückblick, Ehrungen und kaltem Buffet, tags darauf mit dem AH-Turnier und mit etlichen Fußballspielen am Sonntag gefeiert. Neben den Mitgliedern waren auch alle Spender des Förderkreises zum Festakt eingeladen worden.

Seit einigen Jahren drückten uns die Unterhaltskosten für Sportplätze und Vereinsheim sowie die Rückzahlungen des Bau-Darlehens gewaltig. Mit einem 5000 DM Zuschuss und weiteren Unterstützungen der Gemeinde, dem 1989 ins Leben gerufenen Förderkreis, der mit rund 24.000 DM zur Schuldentilgung beigetragen hat, und mit einem viel Wirbel auslösenden Spendenaufruf des Fördervereins gelang es nach und nach die Finanzen wieder in Griff zu bekommen und Max Stammler konnte zum Jubiläum freudig mitteilen, dass der Verein schuldenfrei geworden war.

Die Saison 1994/95 verlief wenig erfolgreich: Unter Trainer Hans Mayer schaffte man nach einer sehr schlechten Vorrunde gerade noch den Klassenerhalt. Die II. Mannschaft platzierte sich im Mittelfeld.

Die Frauen-Mannschaft – damals hieß es noch Damen-Mannschaft – sammelte im ersten Jahr Erfahrung und wurde Tabellenletzter; über die weitere Entwicklung der Frauen-Mannschaft wird in einem Extrabeitrag in dieser Festschrift berichtet.

Der Abstieg in der Saison 1995/96 war nicht nur für die I. Mannschaft bitter sondern auch für die II. Mannschaft, die eine tolle Saison mit dem Meistertitel krönte, aber wegen des Abstiegs der I. nicht in die Kreisliga B aufsteigen konnte.

1995 musste wieder einmal das Ufer der Kander aufgefüllt werden und der große Parkplatz beim Vereinsheim wurde mit Recyclingmaterial befestigt.

Wurden bisher Mitgliederverwaltung, Beitragseinzug, Schriftverkehr und Buchhaltung alles noch von Hand gemacht, so war dies bei fast 400 Mitgliedern doch sehr umfangreich geworden. Mit dem 1996 angeschafften PC konnte vieles schneller geschafft werden, wobei die Buchhaltung allerdings erst einige Jahre später umgestellt werden konnte.

Seit 1990 beschäftigte uns das Flachdach des Vereinsheimes: Trotz laufender kleinerer und großflächiger Reparaturen, drang bei Regen und oft noch Tage danach vor allem im Bereich der Umkleidekabinen Wasser ein.

So wurden 1996 Überlegungen angestellt, das Flachdach komplett zu erneuern oder durch ein Satteldach zu ersetzen – das 1979 noch nicht genehmigt worden wäre. Weil die Gemeinde Wittlingen uns einen Zuschuss von 30.000 DM in Aussicht stellte und der Förderverein Mittel bereitstellen konnte, erschien der Vereinsführung das Vorhaben “Satteldach mit gleichzeitiger Überdachung des Hofes” machbar. Auch die Bauberatungsstelle der Oberfinanzdirektion sicherte uns dazu ihre Zustimmung für die Beantragung des Zuschusses beim Badischen Sportbund zu. Wegen der Dringlichkeit gab es vom Badischen Sportbund eine Unbedenklichkeitsbescheinigung, d.h. der Bau durfte sofort begonnen werden, obwohl über die Zuschussgewährung erst 1997 entschieden würde.

So wurde ab dem 1. November 1996 das Vorhaben in die Tat umgesetzt: Unser Zimmermann Hans Sinz hatte das Bauholz abgebunden und etliche große Leimholzbinder bestellt. Am 15. Und 16. November wurde der neue Dachstuhl auf das Vereinsheim gesetzt. Sofort wurde dann mit der Verschalung des Daches mit Brettern und Dachpappe begonnen, die gerade noch vor dem Einbruch des Winters mit Schnee und Eis weitestgehend fertiggestellt werden konnte.

Das Jahr 1997 begann für den 1. Vorsitzenden Max Stammler mit einer großen Ehrung: Beim Neujahrsempfang der Gemeinde Wittlingen am 11. Januar wurde ihm für seinen jahrelangen großen Einsatz die Verdienstmedaille des Landes Baden- Württemberg überreicht.

Im Frühjahr 1997 wurden dann die Blechnerarbeiten am Vereinsheimdach durchgeführt und die Giebel mit Holz verschalt. Mit einer großen Helferschar wurde am 1. März 1997 das Dach mit 7500 Ziegeln eingedeckt. Auch wenn schon fast alles fertig war: am 18. April wurde ein verspätetes Richtfest mit allen Helfern gefeiert.
Groß war die Freude und Erleichterung als wir im Juni 1997 vom Badischen Sportbund die Zuschusszusage für das Dach und den Einbau einer Lüftungsanlage erhielten. Diese Zuschüsse über insgesamt 39.528 DM konnten allerdings erst in den folgenden Jahren abgerechnet werden.

1997 wurde das Vereinsheim von unliebsamen Zeitgenossen heimgesucht: Einmal wurde mit Brachialgewalt wieder ein Einbruchsversuch unternommen und dann hatten einige Zeitgenossen rundum die Außenwände mit Farbe verschmiert. Leider konnte die Polizei keine Schuldigen ermitteln.

In der Saison 1996/97 gab es eine Premiere: Mit der Stadionzeitung “Rund ums Vereinsheim” wurden Spiele angekündigt und über Sieg und Niederlagen berichtet. Leider musste die I. Mannschaft mit Trainer Klaus Lauber, der aus beruflichen Gründen nach der Winterpause von Peter Hütter abgelöst worden war, erfahren, dass man es als Absteiger in der Kreisliga B nicht einfach hatte und mit dem 5. Platz Vorlieb nehmen musste. Mit der II. Mannschaft wurde gar nur der 10. Platz erreicht.

Auch in den nächsten beiden Runden hat die I. Mannschaft das Ziel, den Aufstieg in die Kreisliga A, nicht geschafft: Am Ende nur der 5. bzw. 4. Platz. Trainer war Peter Hütter, der im April 1999 zurücktrat, weil nur noch drei Spieler zum Training gekommen waren. Spielausschußvorsitzender Andreas Glattacker hat dann die Runde zu Ende gebracht.

Der 13. Juli 1999 wird vielen in Wittlingen und speziell beim FC Wittlingen unvergessen bleiben: Nach einem Wolkenbruch bahnte sich das Hochwasser seinen Weg durch das Dorf und verschonte auch unser Vereinsheim nicht: Der Keller war schnell mit der dreckigen Brühe vollgelaufen und auch im Erdgeschoss stand das Wasser. Als dann die Öltanks von den Wassermassen losgerissen wurden und sich Öl mit Wasser vermischte war die Katastrophe groß.

Das Ölwassergemisch musste von einer Entsorgungsfirma abgepumpt werden, der Keller war verschmutzt und stank total nach Öl. Bis Nachts um halb zwei wurde geputzt und entsorgt: Kühlschränke, Kühltruhe, Getränke, Heizungsanlage, Stromverteilerkasten usw. In den folgenden Tagen und Wochen wurden die Öltanks aus- und eingebaut, der Tank-Raum und Keller geputzt und gestrichen, die Heizung repariert usw. Es wurden wochenlang Trocknungsgeräte und Luftverbesser eingesetzt. Glücklicherweise haben wir von der Gebäudeversicherung und Haftpflichtversicherung über 30.000 DM ersetzt bekommen. Damit kein Wasser mehr eindringen kann, wurde im September 1999 der Eingang zum Vereinsheim angehoben und höhere Stellplatten entlang der Straße angebracht. Am gleichen Tag konnte auch die Fassade neu gestrichen werden.

Am 16. Januar 2000 waren der FC Wittlingen und der Förderverein mit Verkaufsständen beim 1. Wittlinger Fastnachtsumzug beteiligt.

Im April wurde vom Fußballverband ein Jugendtrainerlehrgang durchgeführt, an dem auch 5 Trainer vom FC Wittlingen teilnahmen.

Im Mai 2000 war es endlich soweit: In der 1. Jugendversammlung des FC Wittlingen wurde eine Jugendsatzung beschlossen und eine Jugendvorstandschaft mit Klaus Lauber und Verena Bastian an der Spitze gewählt.

Die Fußballsaison 1999/2000 wurde wahrhaft meisterlich beendet: Spielertrainer Jürgen Wegel hatte die I. Mannschaft zur Meisterschaft geführt. Auch die Frauen errangen in der Bezirksliga Freiburg den Staffelsieg. Mit der C- und F 1-Jugend hatten wir auch beim Nachwuchs Meisterschaften errungen. Wir waren mit 5 Junioren- und erstmals auch mit einer B-Juniorinnenmannschaft an den Punktspielen beteiligt.

Die nächste Runde verlief dann wesentlich schlechter: Trainer Jürgen Brachwitz warf schon nach den ersten paar Spielen das Handtuch; mit Jürgen Schaffhauser war bald ein Ersatz gefunden worden, aber auch er konnte den Abstieg nicht verhindern – durch einige Abgänge war die Mannschaft geschwächt und auch zahlenmäßig zu gering besetzt.

Die II. Mannschaft erreichte wie in der Runde zuvor den 5. Platz. Von den 9 Junioren-Mannschaften konnte dieses Mal nur die F 1 Meisterlorbeer ernten.

Auch der Juli im Jahr 2000 hatte mit der Tour de France ein besonderes Highlight: Bei herrlichem Wetter säumten zahlreiche Zuschauer die Straßen im Kandertal. Der FCW hatte Verkaufsstände im Dorf und im Vereinsheim aufgestellt; dort wurde die Etappe auch auf einer Großleinwand präsentiert. In diesem Monat wurde hinter dem Vereinsheim ein Weg zum Aufstellen des Kühlwagens geschoben und befestigt. Außerdem wurde die Treppe zum Sportplatz verlegt und ein gepflasterter Weg entlang der Schiedsrichterkabine bis zum Stellplatz des Kühlwagens angelegt.

Im November 2000 wurde mit der Gemeinde und der Chürbse-Clique über unser Angebot, das Dach unseres Vereinsheimes als Chürbseheim auszubauen, beraten.

2001 wurde wieder einmal das Ufer der Kander im Bereich des Rasenplatzes aufgefüllt. Bei Beseitigung der großen Ausspülung am Ufer beim Hartplatz hoffen wir auf die Gemeinde Wittlingen.

Bei der Jahreshauptversammlung 2001 konnte der Vorstand zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte keinen Kassenbericht vorlegen: Die Unterschiede zwischen der Buchführung des Vereins und des Steuerberaters konnten erst im Herbst vollständig aufgeklärt werden. Bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 30.11.2001 wurde eine stimmende Buchführung und Vereinskasse vorgelegt. Daniel Pflüger, der mittels Buchhaltung durch PC für Klarheit in der Buchführung gesorgt hatte, wurde zum neuen Rechner gewählt.

Wesentliche Neuerungen gab es durch die ebenfalls beschlossene Satzungsänderung: Die Jugendsatzung wurde beschlossen und in die Vereinssatzung mit aufgenommen; die Beiträge sollen nur noch per Lastschrift bezahlt werden können und bei den Ehrungen, wurde beschlossen, dass die als aktiv anrechenbaren Zeiten nicht mehr ununterbrochen sein müssen. Schließlich wurde festgelegt, dass das Kalenderjahr künftig auch Vereinsjahr ist.

So fand dann auch bald danach am 25. Januar 2002 die nächste Jahreshauptversammlung statt, bei der die Beiträge angehoben und auf Euro umgestellt wurden: Jugendliche und Passive 20 €, Aktive 25 € und Familien 50 €. Nachdem sich genügend Spieler und auch Betreuer für die II. Mannschaft eingetragen hatten, wurde beschlossen, dass diese nicht zurückgezogen werden soll. Viele Arbeiten und Kosten mussten in 2002 bewältigt werden: Die Sanierung der Duschen und Umkleideräume sowie die Lüftung konnten vollendet werden. Im Schiedsrichterraum und Vorraum wurden vom Fördervereinsvorsitzenden Jürgen Baltensperger große Schränke für Trikots, Geräte und Schiedsrichter eingebaut.

Die Eingangstüre wurde restauriert und Umkleiden, Schiedsrichterraum und Flur neu gestrichen. Die im April 2002 von der AH-Mannschaft übernommene Sanierung des Hartplatzes war eine längere Aktion, war uns doch Sand geliefert worden, in dem viele Steine drin waren. Diese mussten dann mühsam wieder aussortiert werden.

In den sehr unebenen Rasenplatz waren 100 Tonnen Sand eingearbeitet worden.

In der Saison 2001/2002 hatten wir nach langer Zeit wieder eine A-Jugend anmelden können. Vorzeige-Elf war in dieser Saison jedoch die B-Jugend, die Meister wurde und ins Endspiel des Bezirkspokals vordrang- 1:2 Niederlage gegen Weil. Auch die E-Jugend kam zu Meisterehren.

Lange dauerte bei der I. Mannschaft die Suche nach einem Trainer: Erst kurz vor Rundenbeginn konnte Horst Fischer verpflichtet werden, der mit der I. Mannschaft den 5. Platz errang.

Die II. Mannschaft war wieder einmal Schlusslicht.
Im Juli 2002 wurde neben dem Hartplatz ein alter Baucontainer als Lagerraum für die Bälle und Trainingsgeräte der Jugenden aufgestellt und die Fläche vor dem Vereinsheim wurde gerodet, eingeebnet und mit Rasen eingesät. Im September 2002 wurden wieder Wände mit Farbe beschmiert.

Dank etlicher Spenden, die nach Spendenaufrufen eingegangen waren und dem eingezogenen Beitrag konnte zur Jahreshauptversammlung 2003 eine Besserung der Finanzen festgestellt werden. Neben der Renovierung des Rasenplatzes wurde die Schaffung eines weiteren Fußballplatzes für das Training der vielen Mannschaften als vordringlich eingestuft. Leider haben mehrere Gespräche und Verhandlungen mit Grundstückeigentümer und Gemeinde bisher zu keiner Lösung geführt.

Im Mai 2003 fand bei uns ein weiterer Jugendtrainerlehrgang mit 10 Teilnehmern des FC Wittlingen statt. Im Juli 2003 wurde das bisher unansehnliche und schwer zu pflegende Bord zwischen Vereinsheim und Rasenplatz umgestaltet: Mit Platten belegt und mit einer Bank versehen ist es ein beliebter Platz für unsere Zuschauer geworden.

Am 13. Juli 2003 war auf unsere Sportanlage einiges geboten: Verena Bastian hatte uns für den Familiensporttag des Südbadischen Fußballverbandes angemeldet und vieles dafür organisiert:

Etliche Fußballspiele, ein Street-Ball- Anlage, Fußball-Tennis, Spielmobil des Badischen Sportbundes, die Abnahme des Fußballsportabzeichens und noch vieles mehr. Kinder, Jugendliche und Eltern machten toll mit und trugen so zum Erfolg des Familiensporttages bei.

Im sehr heißen und trockenen Sommer 2003 verdorrte leider unser Rasenplatz fast vollkommen, weil wir nicht mehr aus der Kander bewässern durften. Als abzusehen war, dass sich das Grün nicht mehr erholen würde, wurde der Platz im Oktober 2003 neu eingesät und bis zum Jubiläum gesperrt. Im gleichen Monat konnte unsere alte Heizung nochmals geflickt werden.

Um mehr Trainingsfläche zu schaffen wurde im November 2003 die Fläche nördlich des Vereinsheimes planiert. Sie wurde inzwischen auch angesät und steht hoffentlich bald insbesondere den Jugendmannschaften zur Verfügung. Fürs Training hat uns die Gemeinde Schallbach ihren Sportplatz zur Verfügung gestellt, der ebenso eingesandet wurde wie auch unser neu eingesäter Rasenplatz.

Damit die Zuschauer am Hartplatz nicht direkt neben der Auslinie stehen wurde das Bord zwischen Hartplatz und Rasenplatz verbreitert.

Bei der Jahreshauptversammlung am 23.01.2004 hat der 1. Vorsitzende Max Stammler das Ende seiner Vorstandstätigkeit für 2005 angekündigt. Mit Daniel Sütterlin als neuer 3. Vorsitzender wurde ein erster Schritt zur Verjüngung der Vorstandschaft getan.

Fürs 50-jährige Vereinsjubiläum wurde eifrig gearbeitet, vorbereitet und geplant: Die Bäume und Hecken geschnitten, Außenanlagen werden gepflegt und die Räume des Vereinsheim werden gestrichen. Außerdem wird die Bandenwerbung teilweise erneuert, erweitert und neu befestigt.

Weil beim Landratsamt noch nicht über unseren Antrag zur Wasserentnahme aus der Kander entschieden worden ist, wir aber vorher absolut kein Wasser abpumpen dürfen, blieb als einzige Lösung zum Erhalt des grünen Rasens der Kauf eines neuen Regners, der per Schlauch an die Trinkwasserleitung angeschlossen ist.

In den letzten beiden Fußballrunden ging es mit Spielertrainer Alexander Kronenberger aufwärts: vom 5. auf den 2. Platz mit einer stark verjüngten Mannschaft. Leider ging dieses Jahr das Aufstiegsspiel gegen Tumringen verloren. Die II. Mannschaft hat sich vom letzten auf den 9. Platz verbessert und inzwischen auch ein eigenes Training eingeführt.

Aushängeschild des Vereins war jedoch zwei Mal die A-Jugend mit Trainer Jürgen Mast: 2003 Meister in der Kreisstaffel und im Endspiel des Bezirkspokals (2:4 gegen Huttingen) und 2004 als Aufsteiger in der Bezirksstaffel erneut überlegen Meister. Damit spielt in der kommenden Runde erstmals eine Mannschaft des Vereins in der Verbandsstaffel.

Aber auch die B- und D-Junioren spielten in der Bezirksstaffel sehr gut mit. Nur knapp haben C- und E-Jugend dieses Jahr die Meisterschaften verpasst.

Wurde in der Chronik bisher viel über den sportlichen Bereich und Feste als auch über Bauarbeiten an Vereinsheim, Sport- und Außenanlagen berichtet, so sollen zum Schluss noch jene dankbar erwähnt werden, die zum Teil über viele Jahre unentgeltlich Verantwortung übernommen haben und oft noch Ärger damit bekamen.

Nachdem Peter Gempp (Rümmingen) und Bernd Stammler lange Jahre den Platz gemäht hatten, ist nun schon über 12 Jahre Michael Krüger jede Woche für viele Stunden mit dem Rasenmäher auf Sportplatz und Außenanlagen tätig. Mit Hanspeter Sreckovic steht ihm seit einiger Zeit ein Helfer für die Außenanlagen zur Verfügung. Um die Jahresarbeiten mit Löchern und besanden des Rasenplatzes und die Pflege des Hartplatzes hat sich besonders der 1. Vorsitzende Max Stammler angenommen.

Die Vereinswirtschaft organisiert bzw. selbst geführt haben Roland Baltensperger, Fritz Rösner, Wolfgang Ritter, über 10 Jahre Willi Pfaue, Rolf Sütterlin; auf Winfried Frotscher folgte dann bis heute Verena Bastian mit ihren Wirtsleuten.

Ein herzlicher Dank auch all denen, die sich als Trainer, Betreuer und in der Vorstandschaft um den Verein verdient gemacht haben.

Und noch ein Allerletztes: In 50 Jahren ist so Vieles geschehen und getan worden – eine Fülle von Berichten, Protokollen und Chroniken musste erforscht und verarbeitet werden. Wenn dabei etwas nicht oder nicht ganz richtig in dieser Chronik Erwähnung fand, so geschah dies keineswegs mit Absicht. Lasst es mich ggf. wissen, für die Vereins-Chronik und die Festschrift eines kommenden Jubiläums unseres

Fußball-Club 1954 Wittlingen e.V. Reinhard Schöpflin jun., Schriftführer